Doch wer steht auf den Bühnen? Vor allem Männer. watson News hat die Festivalplakate unter die Lupe genommen und kommt auf 78 % männliche Künstler an Schweizer Festivals. Von einer ausgewogenen Vertretung der Geschlechter sind wir also auch auf diesen Bühnen weit entfernt. Die «Begründungen» der Festivals sind denen anderer Veranstalter sehr ähnlich: Man habe einfach «keine passenden Acts mit mehr Frauen gefunden» oder «es gibt so wenig Künstlerinnen».
Wenn es doch nur so etwas wie alphaberta für Musikerinnen gäbe, eine Organisation, die sich für mehr Sichtbarkeit und Präsenz von Frauen auf der Bühne einsetzt … Keine Sorge, die gibt es! Und wie!
Helvetiarockt setzt sich für mehr Diversität in der Musikbranche ein. Frauen, inter, non-binäre, trans und agender Personen sind dort signifikant unterrepräsentiert.
Helvetiarockt benennt Missstände, zeigt Alternativen auf und findet gemeinsam mit allen Beteiligten konkrete Lösungen. Sie bieten Festivals Unterstützung bei der Zusammenstellung ihres Line-ups an und haben eine Plattform mit Künstler*innen, auf der man ganz schnell fündig wird.
Und das braucht die Musikbranche auch dringend, die Zahlen sind haarsträubend. Aktuelle Zahlen aus der Musikbranche:
- Bühnenpräsenz in Pop, Rock und Jazz: 11 % Frauen, 89% Männer
- Musikproduktion: 2% Frauen, 98% Männer
- Lehrende an Schweizer Musikhochschulen: 12% Frauen, 88% Männer
Eine vielfältigere Musiklandschaft prägt das Bild unserer Gesellschaft in Zukunft ebenso massgeblich wie eine stärkere Repräsentanz aller Geschlechter auf den nicht so musikalischen Bühnen.
Wir freuen uns, dass Helvetiarockt nicht nur die Augen offen hält, wenn es um die Repräsentation auf den Bühnen der Musiklandschaft geht, sondern sich auch aktiv für mehr Vielfalt in der Musikbranche einsetzt. Danke! Solche Engagements braucht es für mehr Vorbilder.