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04
Apr.
22

«Leaky Pipeline» – klingt cool, ist es aber nicht

Von Frauen in der Wissenschaft

Frauen sind in der höheren Bildung grundsätzlich gut vertreten. Rund 52.3% der Studierenden in der Schweiz waren im Studienjahr 20/21 weiblich. Doch das Bild trügt.

Gemäss Maturitätsquote im Studienjahr 19/20 waren 57.6% der Abgäner:innen weiblich. Somit sinkt der Frauenanteil bereits zwischen Matura und Studienbeginn um gut 5%. Bis zum Masterabschluss folgt der nächste Rückgang: Rund 50% machten die Masterabgängerinnen aus, 2020 waren es leicht mehr.

Eigentlich sollten die akademischen Berufe für Frauen und Männer gleich geeignet sein. Dennoch widerspiegelt sich das nicht in den Zahlen des akademischen Karrierewegs. Bei den Doktorierenden sind es noch 45% Frauen und 55% Männer; bei den Dozierenden nur noch 30.4% Frauen dabei. Und zuoberst auf dem Karrieretreppchen – den Professor:innen – sind es nur noch 25.2% Frauen.

Das Phänomen nennt sich «Leaky Pipeline»: Mit steigender akademischer Position sinkt der Anteil der Frauen, jener der Männer steigt. Es zieht sich über alle Universitäten und alle Studienrichtungen; sogar in den Sozial- und Geisteswissenschaften, die einen 68.6%-Frauenanteil bei den Studierenden vorweisen, sind die Frauen bei den Professor:innen mit 37.3% in starker Minderzahl.

Wir fragen uns: Wieso gibt es nicht mehr Frauen, die diesen Karriereweg einschlagen? Das Potenzial hätten sie auf jeden Fall. Vielleicht fehlen die Vorbilder. Lasst uns diese schaffen.

Beitrag von Melanie Widmer, Mitinitiantin alphaberta