Nicht nur, wenn es um die Wahl einer neuen Bundesrätin geht, kommt bei Kandidatinnen zwangsläufig die Frage nach den Kindern. «Schafft sie das Amt? Schliesslich hat sie Kinder…» war ein Frage-Kommentar, der in den letzten Wochen öfters gehört und gelesen wurde.
Viele Frauen, sie sich nach der Geburt ihrer Kinder dafür entschieden haben, im Berufsalltag zu bleiben, sind dieser Frage schon begegnet. «60% ist aber viel, was ist mit den Kindern?» werde auch ich regelmässig gefragt. Meinem Mann, der die gleiche Anzahl Kinder zu Hause hat, wurde diese Frage hingegen noch nie gestellt. Obschon er 100% arbeitet.
Hat er es einfach besser im Griff, oder ist es doch eher so, dass die Erziehungs- und Haushaltspflichten grundsätzlich noch immer der Frau zugeschrieben werden? Zugegeben: Anteilsmässig bleiben mehr Frauen «zu Hause» als Männer. Aber dass die Rollenteilung auch anders klappt, wird regelmässig neu bewiesen.
Genau darum braucht es aber mehr weibliche Vorbilder, die neben dem Status quo sich bewegen / gehen / rennen, und so junge Frauen motivieren, sich ihren eigenen Weg zu schmieden. Damit sich hoffentlich nicht erst unsere Töchter keine Fragen zu ihren Betreuungspflichten mehr anhören müssen, wenn sie für den Bundesrat kandidieren wollen.
Beitrag von Kathrin Loppacher, Projektleiterin «alphaberta»